IKUA beleuchtet Herausforderungen in der Berufsausbildung
ESSEN- Der Interkulturelle Verein für Unternehmer und Akademiker (IKUA) mit Sitz in Essen nutzte das Unternehmerfrühstück, um auf Probleme in der Berufsausbildung und die Anforderungen an Ausbilder aufmerksam zu machen.
Beim Frühstück, das im Bredeney Hotel in Essen stattfand, informierten die geladenen Experten der Arbeitsagentur, Andrea Demler und Bodo Kalveram, die anwesenden Arbeitgeber über zentrale Aspekte der Berufsausbildung. Gäste aus verschiedenen Branchen, sowohl Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder des IKUA, diskutierten als Arbeitgeber über ihre Herausforderungen bei der Ausbildung junger Menschen und über die Hürden im Verfahren zum Erwerb des Ausbilder-Zertifikats.
Dr. Erdal Osmançelebioğlu, Vorsitzender des IKUA, erklärte, dass sie mit dem Unternehmerfrühstück zum zweiten Mal eine Plattform geschaffen hätten, um Unternehmer zu bestimmten Themen durch Fachleute zu informieren, und fügte hinzu:
„Heute haben wir das Thema der Erlangung des Ausbilder-Zertifikats für Unternehmer mit Migrationshintergrund besprochen. Denn in den uns vorliegenden Beschwerden wurde immer wieder auf die Schwierigkeiten beim Erwerb dieses Zertifikats hingewiesen. Viele Arbeitgeber wollen junge Menschen ausbilden, und es besteht ein Bedarf an Auszubildenden in der Branche, doch dieser Prozess ist alles andere als einfach. Dafür sind bestimmte Voraussetzungen erforderlich: Zunächst muss eine Ausbildung zum Ausbilder absolviert und eine Prüfung bestanden werden, um ein Ausbilder-Zertifikat zu erhalten. Das heißt, nicht jeder Betrieb kann nach Belieben Ausbildungen anbieten. Hier haben wir diese Schwierigkeiten angesprochen und gefordert, dass Arbeitgeber in Bezug auf die Ausbildung institutionell unterstützt und die Verfahren erleichtert werden.“
SPRACHBARRIERE ALS GRÖßTES PROBLEM
Eines der wichtigsten Probleme ist die Sprache, also mangelnde Deutschkenntnisse. Ein Großteil der Arbeitgeber und ein erheblicher Anteil der Migranten, die in den letzten Jahren zugewandert sind, haben Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache. Arbeitgeber mit Migrationshintergrund, die junge Menschen ausbilden wollen, verfügen oft nicht über die nötigen Deutschkenntnisse, um die erforderliche Prüfung zu bestehen. Doch sie kennen ihr Handwerk sehr gut. Wir vom IKUA möchten, dass ausländische/migrantische Arbeitgeber in institutionellem Rahmen unterstützt werden, um dieses Sprachproblem zu überwinden. Außerdem war es früher für Arbeitgeber viel einfacher, das Ausbilder-Zertifikat zu erhalten. Jetzt ist das Verfahren jedoch viel schwieriger. Vor allem für Arbeitgeber mit unzureichenden Deutschkenntnissen ist es fast unmöglich, diese Prüfung zu bestehen. Die Arbeitsagentur ist sich dessen bewusst, doch es gibt noch keine konkreten Regelungen. Darüber wird jedoch gesprochen, und es muss unbedingt eine Lösung gefunden werden.“
MIGRANTENÖKONOMIE
SPD-Ratsmitglied Caner Aver, der an der Veranstaltung teilnahm, betonte, dass die Migrantenökonomie und Arbeitgeber mit Migrationshintergrund für sie von großer Bedeutung seien und dass sie daran arbeiten, sie stärker in die Wirtschaft einzubinden, ihre Probleme zu lösen und sie zu unterstützen.
Andrea Demler, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur, erklärte, dass die Agentur daran arbeite, Arbeitgeber mit Migrationshintergrund zu unterstützen, betonte jedoch die allgemeine Bedeutung der deutschen Sprache als zentralen Bestandteil der Integration. Sie verwies auch auf die Bedeutung der Berufsausbildung und betonte, dass Praktika, wie die duale Ausbildung, insbesondere in der Anfangsphase wichtig seien, um sowohl den Arbeitgebern als auch den jungen Auszubildenden zu ermöglichen, sich gegenseitig kennenzulernen und einen ersten Einblick in den Beruf zu gewinnen. Für das neue Jahr kündigte sie Veranstaltungen an, die einen Beitrag zur Migrantenökonomie leisten sollen.
Bodo Kalveram, Regionaldirektor der Arbeitsagentur MEO, verwies auf seine eigenen Erfahrungen in der Berufsausbildung und hob hervor, dass junge Menschen, die heute eine Ausbildung machen, vor allem an Motivation und Orientierung mangeln. Er erklärte, dass sie eine Beratungsabteilung für die Migrantenökonomie eingerichtet hätten, die im neuen Jahr aktiv werde, um die Anliegen von Unternehmern mit Migrationshintergrund in der Geschäftswelt besser zu betreuen und zu unterstützen. Reporter Online-Hülya Sancak/ ESSEN