Handelsattachés informieren beim IKUA e.V.-Treffen über Förderprogramme

ESSEN- Der Verein IKUA e.V. | Interkulturelle Unternehmer und Akademiker organisiert regelmäßig Veranstaltungen, um seine Mitglieder sowie die regionale Geschäftswelt über politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen zu informieren. Unter dem Vorsitz von Dr. Erdal Osmançelebioğlu brachte IKUA e.V. bei einem Business-Frühstück in Essen Unternehmerinnen und Unternehmer aus verschiedenen Branchen mit den Handelsattachés des türkischen Generalkonsulats in Düsseldorf zusammen.
An dem Treffen nahmen der T.C. Generalkonsul von Essen, Taylan Özgür Aydın, der Vizekonsul Hasan Baştas sowie die Handelsattachés Pınar Aslan und Dilara Zümreoğlu Tek vom Generalkonsulat Düsseldorf teil.
„Wir feiern 2026 das 60. Jubiläum unseres Generalkonsulats“

Generalkonsul Taylan Özgür Aydın erinnerte in seiner Rede an das bevorstehende Jubiläum:
„Ich erinnere in all meinen Gesprächen daran, dass wir im Jahr 2026 das 60. Jubiläum unseres Generalkonsulats feiern werden. Als es 1966 gegründet wurde, war es das türkische Generalkonsulat mit der größten Bürgerzahl im Ausland. Das verleiht unserem Haus eine besondere historische Bedeutung. Zudem ist Essen eine Stadt, die auch von unserem Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk besucht wurde.“
Aydın erklärte, dass zum Jubiläum ein Prestigebuch vorbereitet wird:
„Wir führen Interviews, sammeln Erinnerungen und möchten dieses Projekt gemeinsam mit der Universität Üsküdar auf eine wissenschaftliche Grundlage stellen. Weder die deutschen noch die türkischen Behörden konnten damals das Ausmaß der Migration voraussehen.“
„Ihre Beiträge für das Prestigebuch sind sehr wertvoll“
Der Generalkonsul rief die Anwesenden dazu auf, sich aktiv am Buchprojekt zu beteiligen:
„Wir möchten, dass dieses Buch auch Ihre Geschichten enthält. Fotos, Dokumente, Erlebnisse – alles ist willkommen. Wenn Sie nichts Schriftliches haben, können wir Ihre Erinnerungen mündlich aufnehmen. Wir möchten diese Geschichte gemeinsam mit Ihnen festhalten.“
Deutschland: kein einfacher Markt für türkische Unternehmen

Die Düsseldorfer Handelsattachée Pınar Aslan stellte anschließend die Aufgaben des Handelsattachés vor:„Unser endgültiges Ziel ist es, den bilateralen Handel zwischen Deutschland und der Türkei zu stärken. Wir unterstützen die Präsenz türkischer Exportprodukte, fördern nachhaltigen Export und helfen türkischen Unternehmen beim Markteintritt. Unternehmen, die hier eine Firma gründen möchten, begleiten wir bereits ab dem ersten Schritt.“
Aslan betonte jedoch: „Deutschland ist trotz seiner Bedeutung als wichtigster Handelspartner kein einfacher Markt. Die Gründung eines Unternehmens dauert deutlich länger als in der Türkei. Es ist ein Markt, der Geduld erfordert und dessen bürokratische Abläufe man verstehen muss.“
Rund 75–80 % der Arbeit des Handelsattachés bestehe aus der Begleitung und Abwicklung der Exportförderprogramme.
Umfassende Unterstützungen für Exporteure: die „Exporttreppe“ Im Rahmen des Treffens wurden die wichtigsten staatlichen Förderinstrumente des türkischen Handelsministeriums vorgestellt:
Auslandsmarkt-Recherchereisen: Flug-, Hotel- und Gesprächskosten werden für jährlich fünf und insgesamt zwanzig Aktivitäten mit 50 % gefördert.

Marktanalysen und Beratungsleistungen: Auch ohne Reise werden externe Berichte und Beratungen mit 50 % gefördert.
Qualitäts-, Test- und Zertifizierungskosten Produkttests, Analysen und Qualitätszertifikate werden ebenfalls mit 50 % gefördert.
Messeförderungen:Inte rnationale Messebeteiligungen von türkischen Unternehmen werden – je nach Messe – nach Quadratmeter gefördert.
Auslandsniederlassungen (Geschäfte, Depots, Showrooms): In Zielmärkten wie Deutschland werden die Mietkosten vier Jahre lang mit 70 % bezuschusst.
Marketing- und Werbeförderung: Von Außenwerbung bis Influencer-Kampagnen: Marketingmaßnahmen werden vier Jahre lang mit 70 % gefördert.
TURQUALITY-Programm: Das umfassendste Markenförderprogramm mit einer Laufzeit von bis zu 10 Jahren. Marken wie Arçelik, Beko und Sarar gehören zu den geförderten Unternehmen.
Förderung für Dienstleistungsexporte
Auch IT-, Bildungs- und Gesundheitsdienstleister erhalten Zuschüsse für Werbung, Veranstaltungen und operative Ausgaben.

„Unsere Tür steht immer offen“
Am Ende des Treffens betonte Attachée Pınar Aslan:
„Wir arbeiten in einer sehr intensiven Region und begleiten Unternehmen mit einem Team aus zwei Attachés und zwei lokalen Experten. Solange wir hier sind, setzen wir alles daran, den bilateralen Handel zu stärken. Unsere Tür steht immer offen.“ Reporter Online/Hülya Sancak- ESSEN