Integrationskurse bleiben gefragt
Finanzierung bis 2025 gesichert, neue Kursform gestartet

DÜSSELDORF- Trotz vorläufiger Haushaltslage bleibt die Finanzierung der Integrationskurse in Deutschland bis Ende 2025 vollständig gesichert. Das hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) jetzt bestätigt. Damit können rund 1.600 Kursträger und 20.000 Lehrkräfte weiterhin verlässlich planen.
Die Nachfrage bleibt ungebrochen: 2024 haben über 360.000 Menschen einen Integrationskurs begonnen – ein neuer Höchstwert, der das Rekordjahr 2023 bestätigt. Fast 20.000 Kurse starteten im vergangenen Jahr, mehr als je zuvor. Bis Mai 2025 wurden bereits rund 150.000 neue Teilnehmende gezählt – nur leicht unter dem Vorjahreswert.
UKRAINE ÜBERHOLT SYRIEN
Seit ihrer Einführung vor 20 Jahren haben knapp 4 Millionen Menschen an einem der verschiedenen Kursformate teilgenommen – vom Alphabetisierungskurs bis zum Intensivkurs. Besonders auffällig: Geflüchtete aus der Ukraine stellen mit inzwischen über 580.000 Teilnahmen die größte Gruppe – und überholen damit die syrischen Teilnehmenden (560.000).
Ein wichtiges Signal kommt aus dem BAMF: Präsident Dr. Hans-Eckhard Sommer betont die Bedeutung der Kurse für das gesellschaftliche Miteinander und lobt die nun gesicherte Planungssicherheit. „Integration lebt von Verlässlichkeit“,so Sommer.
KURSVIELFALT FÜR ALLE
Auch inhaltlich gibt es Fortschritte: Seit Mai gibt es eine neue Kursart speziell für gering Literalisierte – also Menschen, die zwar lesen und schreiben können, aber mit Lernen wenig vertraut sind. Damit schließt das BAMF die Lücke zwischen Alphabetisierungskursen und den regulären Angeboten.
VERLÄSSLICH STARK
Ein überarbeiteter Einstufungstest soll künftig für noch gezieltere Kurszuweisungen sorgen. Erste Evaluationsergebnisse deuten bereits auf einen klaren Bedarf hin.
Trotz oft schwieriger Voraussetzungen – etwa durch Fluchterfahrung oder Traumata – ist die Erfolgsquote hoch: Über 90 Prozent der Teilnehmenden erreichten im „Deutschtest für Zuwanderer“ (DTZ) ein zertifiziertes Sprachniveau. Knapp 60 Prozent erreichten B1, gut 30 Prozent A2. Reporter Online/Quelle-Foto: BAMF- DÜSSELDORF