Gesellschaft

Viele wollen in Deutschland bleiben

Arbeitsgemeinschaft Offene Türen NRW wendet sich südosteuropäischen Flüchtlingen zu Heranführung an Bildungsangebote durch Beratung und sinnvolle Freizeitgestaltung Knapp 100 Personen aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit trafen sich vergangenen Mittwoch in Gelsenkirchen, um über die Herausforderungen durch den verstärkten Zuzug von Familien aus Südosteuropa zu diskutieren.

Zu Beginn der Veranstaltung stellte Karl-August Schwarthans von der AWOIntegrations gGmbH beispielhaft die aktuelle Situation in Duisburg dar. Er wies auf die Alterszusammensetzung der dort lebenden Rumänen hin, von denen rund 40 Prozent unter 14 Jahren seien. Viele davon wollen in Deutschland bleiben und arbeiten, sodass auch langfristig Bildungsangebote für diese jungen Menschen vorgehalten werden müssen.
Gemeinsame Projekte
Die Sicht der Kommunen erläuterte Alfons Wissmann, Leiter des Referats Erziehung und Bildung in Gelsenkirchen. Ziel der Stadt sei eine Heranführung der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund an die Regelsysteme KiTa und Schule. Dieser Zugang entstehe häufig durch aufsuchende Arbeit und niedrigschwellige Spiel- und Sportangebote, die die Kinder und Jugendlichen dort abholen, wo sie leben.
Schließlich stellte Wissmann klar, dass fast alle Zuwanderer_innen für Bildungs- und Hilfeangebote aufgeschlossen seien. Veith Hohfeld von der Stadtteil-Schule Dortmund e.V. und Friedhelm Libuschewski von der Evangelischen Jugend in Herne berichteten von zwei Praxis-Projekten aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Beim Ideenaustausch zeigte sich, dass junge Menschen besonders gut über lebensweltnahe Angebote erreicht werden, wie beispielsweise gemeinsames Kochen oder das Feiern von Festen aus dem Herkunftsland.
Noch mehr Bildungsangebote
Abschließend wurde festgehalten, dass Zuwanderung generell eine besondere Herausforderung für die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist. Notwendig sei es daher, durch gezielte Fortbildungsangebote die interkulturellen Kompetenzen der Fachkräfte zu fördern, sowie geschlechtsspezifische Angebote zu entwickeln und die Vernetzung aller vor Ort tätigen Akteure voranzutreiben.

Die AGOT-NRW wird das Thema in den kommenden Jahren weiterhin bearbeiten und Veranstaltungen zum Thema durchführen. Angestrebt ist auch die Kooperation mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, um gemeinsam die Bereiche Vernetzung und Fortbildung weiter voranzutreiben. Muhabirce/Gelsenkirchen

 

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