20 Jahre Engagement: Türkisch-Deutscher Hilfsverein feiert Jubiläum in Gelsenkirchen
Seit 20 Jahren eine Brücke zwischen Deutschland und der Türkei
GELSENKIRCHEN. Der Türkisch-Deutsche Hilfsverein (TAYSD) feierte in der Vision Eventhalle sein 20-jähriges Bestehen mit einem bewegenden Abend zugunsten bedürftiger Schüler in der Türkei. Unter dem Motto „Bildung verbindet“ kamen zahlreiche Gäste aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zusammen, um den Verein zu unterstützen.

Seit seiner Gründung in Gelsenkirchen setzt sich der TAYSD dafür ein, hilfsbedürftigen Menschen – vor allem Kindern und Schülern in Deutschland und der Türkei – durch Stipendien, Schulrenovierungen und gezielte Hilfsaktionen neue Chancen zu ermöglichen.
Der Jubiläumsabend begann feierlich mit den Nationalhymnen der Türkei und Deutschlands. Für musikalische Highlights sorgten Hakan Balcı & Orchester sowie der aus der Türkei angereiste Künstler Ramazan Çelik, der das Publikum mit seiner Interpretation des Liedes „Gurbet“ bewegte – einem einstigen Hit von Ferdi Tayfur, den er in Erinnerung an den in diesem Jahr verstorbenen, volkstümlich beliebten Sänger vortrug. („Gurbet“ bedeutet auf Deutsch „die Fremde“ bzw. „das Leben im Ausland“.)

Ein Symbol der Liebe zu Atatürk
Der Erlös des Abends wird vollständig an bedürftige Schüler in der Türkei als Stipendium weitergeleitet. Im Rahmen der Veranstaltung wurden zudem Kunstwerke – darunter auch Gemälde, die von Schülern aus den Erdbebengebieten gemalt wurden – sowie signierte Trikots versteigert. Auch ein Gemälde der pensionierten Lehrerin Yıldız Turgut fand bei der Auktion einen Käufer.
Unter den Gästen aus Gesellschaft und Wirtschaft herrschte großer Andrang, die angebotenen Exponate zugunsten des Vereins zu ersteigern.

Ein Gemälde eines Schülers aus Hatay wurde von Ercüment Salman, Leiter der Edi Fahrschule und Vorsitzender des Fenerbahçe-Vereins Gelsenkirchen, ersteigert.
Das signierte Galatasaray-Trikot ging an den Unternehmer Güray Doğru, während die Geschäftsfrau Esra Sezer das von Yüksel Kafalı (Inhaber der Firma Zeltex) gestaltete, mit 81.938 Sternen verzierte und beleuchtete Atatürk-Bild für ihre Tochter Eda Sezer erwarb.
Nazlı Konrad, Europa-Verantwortliche der Acıbadem-Kliniken, übernahm das Stipendium für ein Jahr für einen Schüler. Dank zusätzlicher Spenden konnten insgesamt rund dreißig Stipendien finanziert werden.
In einer Videobotschaft bedankten sich die Stipendiaten aus der Türkei bei ihren Unterstützern.
Die Bürgermeisterin von Gelsenkirchen, Andrea Henze, würdigte in ihrer Ansprache die Arbeit des Vereins und betonte die starke Rolle der Frauen im Hintergrund:
„Ich bin stolz, dass die Frauen unserer Stadt solche beeindruckenden Projekte verwirklichen.“
TAYSD-Vorsitzende Necmiye Öztürk hob in ihrer Rede hervor:
„Wir sind zu einer Brücke der Hoffnung zwischen zwei Ländern geworden. Dieser Erfolg gehört uns allen, die an Bildung und Solidarität glauben.“

Zum Abschluss brachte Zeynep Avcı mit ihrem Konzert und ihrer sympathischen Bühnenpräsenz das Publikum zum Tanzen. In ihren persönlichen Worten erinnerte sie an ihre Familiengeschichte als Enkelin einer Gastarbeitergeneration und betonte ihre besondere Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet.
Der Abend endete mit großem Applaus – und mit einem klaren Signal: Bildung bleibt die stärkste Form der Hilfe. Reporter Online – Hülya Sancak / GELSENKIRCHEN




