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Sırrı Süreyya Önder in Istanbul beigesetzt

ISTANBUL – Der stellvertretende Vorsitzende der Großen Nationalversammlung der Türkei und Istanbuler Abgeordnete der DEM-Partei, Sırrı Süreyya Önder, ist am 3. Mai 2025 in einem Krankenhaus in Istanbul verstorben, in dem er behandelt wurde.

Önder war am 15. April 2025 nach einem Herzinfarkt in seinem Haus ins Krankenhaus eingeliefert worden. Aufgrund einer Aortendissektion musste er sich einer zwölfstündigen Operation unterziehen und lag anschließend auf der Intensivstation. Nach 18 Tagen intensiver Behandlung erlag er am Nachmittag des 3. Mai um 16:10 Uhr einem Multiorganversagen.

Mit „Allı Turnam“ verabschiedet

Die erste Trauerzeremonie fand am 4. Mai im Atatürk-Kulturzentrum (AKM) in Istanbul statt. Auf den mit der türkischen Flagge bedeckten Sarg wurde ein Olivenbaumzweig gelegt – ein Symbol des Friedens. Kolleg:innen, seine Tochter Ceren Önder Kandemir sowie sein Bruder Ali Fuat Önder hielten bewegende Abschiedsreden. Sırrı Süreyya Önder wurde mit dem Lied „Allı Turnam Bizim Ele Varırsan“, das er besonders mochte, verabschiedet.
Anschließend wurde der Sarg zur Barbaros-Moschee in Levent überführt, wo das Totengebet abgehalten wurde. Gemäß seinem letzten Willen wurde das Gebet von dem Theologen İhsan Eliaçık geleitet. Nach dem Nachmittagsgebet fand die Beisetzung auf dem Friedhof Zincirlikuyu statt.

Beileidsbekundungen aus allen gesellschaftlichen Bereichen

Die Nachricht von Önders Tod löste über alle politischen Lager hinweg tiefe Trauer aus. Der Parlamentspräsident Numan Kurtulmuş, MHP-Vorsitzender Devlet Bahçeli sowie Präsident Recep Tayyip Erdoğan äußerten ihr Beileid.

Auch politische Gefangene wie der ehemalige DEM-Vorsitzende Selahattin Demirtaş und der am 19. März inhaftierte Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu kondolierten über ihre X-Konten.

Eine Persönlichkeit jenseits der Politik

Sırrı Süreyya Önder war nicht nur Politiker, sondern auch Künstler, Autor und Aktivist. Durch den Film „Beynelmilel“ (2006) wurde er einem breiten Publikum bekannt. In der Politik engagierte er sich insbesondere für Frieden und Demokratie.

Die Teilnahme von Tausenden – von Politiker:innen über Künstler:innen bis hin zu engen Freund:innen und Wegbegleiter:innen – zeigte, wie sehr Önder geschätzt wurde. Sein Tod hinterlässt eine tiefe Lücke im kulturellen und politischen Leben der Türkei. Reporter Online / ISTANBUL

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